Jens-Oliver Kempfs clevere Idee: eine Schnack-Box
Kontaktsperre, Quarantäne, Isolation – das Corona-Virus und seine Auswirkungen machen uns wortwörtlich sprachlos. Unter der Kontaktbeschränkung und den fehlenden Möglichkeiten, sich mit Angehörigen und Freunden auszutauschen, leiden besonders Menschen in Alten- und Pflegewohnheimen. Einer, der sich mit dieser Situation nicht abfinden wollte, war der Kieler Architekt Jens-Oliver Kempf vom Büro SCHMIEDER. DAU. ARCHITEKTEN. BDA. Er entwarf einen Besuchs-Container, in dem man sich gefahrlos treffen und unterhalten kann: Die „Schnack-Box“ war geboren.
Unterstützung durch Kieler Handwerksbetriebe
Das geniale Konzept: ein Container, zwei getrennte Eingänge und ein großer Raum, der durch eine Glasscheibe getrennt ist. Dazu kommen Sitzgelegenheiten, Desinfektionsbereiche sowie die Möglichkeit, mittels Telefon auf der einen Seite und Freisprechanlage auf der Besucherseite zu kommunizieren. Unterstützt wurde Oliver Kempf von seinem Arbeitgeber, der die Arbeitszeit finanzierte und bei der Visualisierung half. Den Container, Material und die Arbeitszeit für den Umbau spendeten regionale Handwerkerfirmen. Mit dabei: die in Kiel ansässigen Malermeister Günter Mecklenburg.
Maler- und Lackierarbeiten von Günter Mecklenburg Malermeister
In der Folge übernimmt das Günter Mecklenburg-Team das Lackieren der Containeraußenhülle, die Spachtelarbeiten im Wageninneren und das Streichen des Raums mit hochwertiger, reinigungsfähiger Farbe. Philipp Reinhold, Prokurist beim Kieler Betrieb: „Neben dem sozialen Aspekt hat uns auch begeistert, wie man ein schwerwiegendes Problem mit relativ einfachen Mitteln lösen kann. Als Jens-Oliver Kempf bei uns angefragt hat, haben wir sofort zugesagt.“ Gerade wurde der fertige Container angeliefert, Anfang Juni wird noch die Kommunikationstechnik installiert und dann geht die Schnack-Box an den Start. Erster Boxen-Stopp: die Residenz am Park des Kieler Stadtklosters. „Kieck in!“ (ds)
© Visualisierung: SCHMIEDER. DAU. ARCHITEKTEN. BDA